Es gibt sie doch und wirklich wahrhaftig, dieses Unwort des Jahres 1996. Die Rentnerschwemme. Massiver als je zuvor. Und als mittelalterlicher Jungspund bekommt man tatsächlich Panik… But don’t panik, use your Towel!
Deutschland anno 2015, das beschauliche Städtchen Hamburg, irgendwann im Frühling. Ein älterer junggebliebener hart und schwer arbeitender Geselle, nicht mehr ganz jung, aber auch nicht zu alt, spaziert durch das beschauliche Eimsbüttel auf einem dienstlichen Wege. Einkauf für eine Veranstaltung in einem Supermarkt, den Namen wollen wir mal lassen, und zwar beiseite. Fängt mit “E” an und hört mit “deka” auf, nur soviel darf verraten werden. Den Rest kann sich jeder gern denken, sofern er kann.
Es ist das blanke Grauen für einen Mittdreissiger. Kaum den Laden betreten und schon der Altersdurchschnitt der Anwesenden um rund und gefühlte 100 Jahre gesenkt. Oder um es anders zu sagen:
Der Tod war in mannigfaltiger Form anwesend, klebte an fast allen anwesenden Personen. Jeder Bestatter hätte in diesem Laden das Geschäft seinen Lebens gerochen. Apropos gerochen. Es roch nach Verfall, die Horden wandelnder Halbtoter krochen durch die Gänge, sofern sie sich denn einmal bewegten. War wahrscheinlich nötig, um nicht doch eventuell anwesende Bestatter versehentlich zu verführen, an Ort und Stelle ein Massengrab auszuheben.
Die müssen doch irgendwo aus einem Altersheim geflüchtet sein, so der erste, zweite und dritte Gedanke. Doch die Medien haben nichts derartiges verlauten lassen. Oder es wurde wie alle anderen Wichtigkeiten unter den Teppich gekehrt, da wo schon der Berg, ach was, das Mittelgebirge an mitmenschlichem Unrat sich häuft. Nein, aus offiziellen Quellen gab es keinen Massenausbruch aus diversen Heimen zu vermelden.
Ist der ganze Stadtteil dermaßen überaltert oder hat sich das ganze noch wandelnde Friedhofsgemüse verschworen, um diesen einen Markt zu stürmen? Vertrauliche Quellen munkeln, die wollten nur schunkeln. Wenn sie es denn noch könnten. Aber schon putzig, wie sich mehrere AOK-Shopper einen Rennen liefern – nur damit die Fahrer nach einer halben Stunde merken, das sie am Regal festhängen und die ebenfalls halb umgefallene Angestellte sie befreien kann.
Herrje, was ist nur los auf der Welt, wo ist die Jugend, wenn man sie das eine Mal braucht? Achja, um diese Uhrzeit noch in den Federn. Vom Herren-Tags-Gelage, wofür die ja auch jeden Grund haben. Man könnte sich ja schon fast anbiedern und mithelfen, dass ganze Friedhofsgemüse zum bestmöglichen Platz dafür zu karren, aber leider war das Arbeitszeit und so. Und für die Arbeit war es dann doch schon zu faul, das Gemüse, also zu verfault.
Das liegt an dem Laden, da ist das Durchnittsalter so hoch