Das, was Pegida wieder einmal anheizt ist die Diskussion um das, was einen Deutschen ausmacht. Wie bitte, was? Das Deutschsein neu erfinden? Was auch immer die Zeitungsfritzen und Bonzen nehmen – die Drogen müssen echt genial sein, gebt mal was ab davon!
Was macht einen Deutschen aus? Man könnte jetzt ellenlange Vorträge darüber halten, Grundsatzdiskussionen führen, am Stammtisch bierselig labern oder einfach nur dumm rumsülzen. Ein Deutscher ist ein Deutscher. Punkt. Ob es den Ultralinken, Gutmenschen oder wem auch immer gefällt oder nicht, es ist einfach eine Heimat. Da muss nix erfunden werden, nichts definiert und nichts erklärt. Ein Deutscher ist ein Deutscher, genauso wie ein Franzose ein Franzose und ein Grieche ein Grieche ist.
Wie weit sich ein Eingewanderter, aus welchen Gründen auch immer, sich für einen Deutschen hält, ist einen andere Geschichte und hängt nur ab von der sogenannten Integration. Ein Russe, der hier lebt und nur russisch spricht, ist das ein Deutscher? Oder muss für diesen eine neue Definition gefunden werden als eingebürgert, Flüchtling, was auch immer?
Und warum zum Henker muss jemand, der sich für einen Deutschen hält, gleich ein Nazi sein? Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Die Herkunft hat nichts mit der politischen Gesinnung zu tun. Nur mittlerweile sagen sich immer mehr Deutsche: ich habe keine Heimat mehr, keine Nationalität. Meine Nation existiert nicht mehr. Warum also, nur weil sich jemand vor einer Veränderung in seiner Heimat fürchtet, gleich böswillige Absichten unterstellen? Von dem Sinn und Unsinn der Furcht einmal abgesehen, doch manchmal ist diese auch berechtigt.
Vielleicht sollte man sich einmal mit den Argumenten befassen, und zwar nicht mit den Argumenten, die die freie Presse zeigt, sondern mit den Argumenten, die es tatsächlich gibt. Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen picken sich Opfer raus. Interviews, in denen der Reporter argumentativ fast überzeugt wird, werden nicht gezeigt. Dafür nur die Leute, die eben auf die Schnelle ein paar Phrasen raushauen – eben als negatives Vorzeigebild, um Stimmung dagegen machen zu können. Und es funktioniert ja.
Man sollte eher mal die Agitatoren öffentlich zu Wort kommen lassen und sie dann mit Argumenten niedermetzeln. Nur diese Vorab-Verurteilung … das ist das übliche Schema. Demokratie predigen, Diktatur und Unterdrückung der Meinung leben. In einer Demokratie dürfen sich alle frei äußern, ob es Hand und Fuß hat oder auch nicht. Aber es muss erlaubt sein. Und keiner schreit heute mehr: Ausländer raus. Weil eben genau jeder weiß, dass es quasi unmöglich ist, weil zu viele in das gesellschaftliche Leben verknüpft sind. Es ist eher die Frage nach der qualifizierten Integration. Wobei einmal unsere Damen und Herren sich das Wort “Integration” an sich einmal erklären lassen sollten. Integration heißt nicht unbedingt, alle Sitten und Bräuche Zugewanderter zu assimilieren.
Es ist eher eine Frage der Anpassung. Und jeder, der in in eine andere Region auswandert, muss sich eben anpassen. Ob es nun inländisch nur ein Regionswechsel ist oder ein Umzug in ein anderes Land. Von der sprachlichen Barriere einmal abgesehen gibt es immer noch kulturelle Eigenheiten, die von den Alteingesessenen gepflegt werden und die akzeptiert werden sollten. Ein Fischkopf von der Nordsee muss sich in Bayern ebenso anpassen wie ein Bayer, der in Rostock vergeblich die Weißwurst suchen wird. Genauso verhält es sich im Grunde mit den Nationalitäten. Ist doch ein Argument, oder?
Doch warum zum Henker müssen wir Deutschen uns neu erfinden, neu definieren? Müssen wir uns anpassen? Woran, warum? Wer muss sich anpassen und warum – das ist hier die Frage. Und die Antwort darauf ist es, die den Gutmenschen nicht passt. Aber davon einmal abgesehen.
Wer wundert sich noch über diese Demonstrationen, wenn ein muslimischer Prediger auf öffentlicher Strasse aufruft: Deutsche raus, wir Moslems übernehmen dieses Land und töten jeden, der sich nicht unserem Glauben unterwirft. Wer wundert sich dann noch darüber, dass sich ein gewisser Unmut breit macht, jahrelang angestaute Wut sich nun Platz schaft. Und wer da nun alles mitlatscht, das ist eine ganz andere Geschichte. Aber nur weil die 2 vom Verfassungsschutz bezahlten Funktionäre da auftauchen, muss nicht jeder gleich ein brauner Anhänger sein, der ebenfalls anzutreffen ist.
Pauschale Diffamierung – das sollte ein Grund sein für eine anständige Diskussion. Nicht einfach nur sagen: gegen Ausländerhass. Wer hasst denn gleich? Hass ist eine Emotion, die jedem Menschen zu eigen ist. Ich hasse alle Nazis – das ist ebenso übel und entbehrt jeder Mitmenschlichkeit. Wie bereits erwähnt: Demokratie predigen, aber Meinungen verbieten wollen. Es ist einfach nur unreif, emotional zu schnell geschossen und entbehrt jeglicher argumentativer Gesprächsgrundlage. Und vor allem, es verhärtet die Fronten, die einfach nur geklärt werden sollten. Kommunikativ. Ohne gutheißen zu wollen, was gesprochen wird – sollte noch vorbeugend anbei erwähnt werden.
Ich hasse alle Menschen gleich, da gibt es keinen Unterschied in der Hautfarbe, Herkunft.
(unbekannt)
Flagge zeigen gegen… Bitte gern. Dann aber auch auf der Basis einer qualitativ hochwertigen Diskussion und nicht nur mit hohlen Phrasen. Denn das Bild des Stammtisch-Proleten, das gibt es so nicht mehr. Die Zeiten ändern sich genauso wie die Menschen und die Gesellschaft. Es wird wieder mehr nachgedacht, in Frage gestellt. Und genau das ist eine Basis, auf der man aufbauen kann.
Nur um der zu erwartenden Diskussion vorzubeugen, nein, vorbeugen ist das falsche Wort. Um der Diskussion gleich von Anfang an einen Sinn zu geben: Deutschtümelei hat nichts mit Nazis zu tun. Das eine ist eine Herkunft, sozusagen ein Geburtsrecht, das Andere gehört da nicht rein. Man muß nicht gleich als brauner Ideologe abgestempelt werden, nur um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ordentliche Argumente, die jenseits der politischen Orientierung sind, sind gern willkommen. Denkanstöße, Meinungen ebenfalls.
Und, um es klar zustellen, es soll nichts schön- oder schlecht geredet werden. Es ist eine Meinung, die bei entsprechender qualitativer Argumentation durchaus veränderbar ist. Wobei das Wort Qualitativ von extremer Bedeutung ist.