Aegroti salus suprema lex – Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz. Denkste. Das war mal. Ist zwar noch nicht so lange her, aber Zeiten ändern sich nun mal. Schließlich sind unsere Krankenbeiträge für das Wohl der Krankenhäuser gedacht und nicht für unseres. Bevor hier jeder rumjammert, weil unser Gesundheitssystem den Bach runter geht, denkt doch bitte an die großen Firmen, die ihre liebe Mühe und Not haben, mit den ganzen Krankenhäusern, Krankentransporten und Pflegeheimen über die Runden zu kommen. Finanziell gesehen.
Und dann erst diese Scharlatane, die wegen eines kleines Wehwechens gleich zum Arzt latschen. Was das kostet! Die armen Krankenkassen! Was da für Milliardenbeträge verpulvert werden. Gesundheit ist schließlich teuer. Man kann doch auch noch mit dem Kopf unterm Arm zur Arbeit latschen. Sieht bestimmt für manche etwas gruselig aus, für andere wahrscheinlich komisch – aber arbeiten kann man so doch auch noch. Schließlich stört der Kopf nicht mehr. Hirn wird in der Firma eh meist überbewertet. Braucht kein Mensch. Und mit 3 Hirnzellen oder mit gar keinen zu arbeiten, das macht nun auch keinen Unterschied.
Blinddarmdurchbruch? Drauf geschissen, also ehrlich mal. Dat Ding kann man sich zur Not noch selber raus schneiden, so groß ist das ja nicht. Bisschen Narkose mit 3 Liter Wodka und fertig ist die Laube. Da muss doch niemand extra ins Krankenhaus fahren und das überforderte Personal noch belästigen. Die haben sowieso schon mit den ganzen Epidemien und Pandemien genug zu tun. Und was sowas kostet! Also ehrlich mal, denkt doch mal lieber an die Aktionäre, was die leiden, wenn das Geld nicht stimmt. Da sind doch eure kleinen Wehwechen Peanuts dagegen.
Und dann die ganze Verarsche mit dem Zahnersatz. Braucht kein Mensch, viel zu teuer. Sind alle Beißerchen raus und statt den antiken Ruinen ist nur noch eine kahle Wüste, umso besser. Suppe kann man besser schlürfen. Braucht man auch nicht mehr kauen, ist eh nur zu anstrengend. Und ausserdem billiger. Alles in den Mixer, pürieren und fertig. Vereinfacht das Leben ungemein.
Am schlimmsten sind aber die vielen alten Leute. Was die alle für Wehwechen haben und ersetzt bekommen wollen. Unglaublich! So eine neue Hüfte kostet ein Schweinegeld, von Krankenhausaufenthalt mit Vollpension und ReHa mal abgesehen. Außerdem ist das doch keine Investition in die Zukunft, wer weisß, wie lange die es noch machen. Und schon wandert das superteure künstliche Hüftgelenk unter die Erde, wo es niemand mehr braucht. Oder glaubt ihr etwa, dass sich Luzifer über ein wenig Altmetall freut? Ihr könnt schon glauben, der hat da unten mehr als genug Schrott rumliegen. Und dann noch die Folgekosten, Jahrescheck, Gehhilfe … Können die sich nicht einfach einen Knüppel aus dem Wald holen, wie es im Mittelalter gang und gäbe war?
Man zahlt doch seine Beiträge sowie nur für die ständigen und chronischen Kranken mit. Kann man die nicht einfach fachgerecht entsorgen? Würde doch jede Menge Geld sparen im Gesundheitssystem. Oder einfach als Ersatzteillager nutzen, spart man sich die Geschichte, gesunde Leute auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Niere spenden, Herz spenden – also ehrlich. Manchen sollte man sowieso eher mal ein Hirn spenden. Unser Gesundheitssystem ist doch so schon überlastet. Ganz besonders schlimm ist ja die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Wie oben schon erwähnt, statt auf der faulen Haut zu liegen, können doch selbst Leute mit Krücken wenigstens noch geistige Arbeit verrichten. Am Schreibtisch braucht man keine Beine. Und wo wir schon bei den Beinen sind, so wünsche ich mir folgende Grabinschrift:
Hier liegen meine Gebeine.
Ich wünscht’, es wären Deine.
Ist zwar nicht von mir, dafür aber trotzdem gut. Genug abgelenkt. Zurück zu den Kranken. Und wenn die Kranken und Scheinkranken sich sowieso selbst versorgen, können wir ja Ärzte und Krankenhäuser abschaffen und zahlen einfach die Kopfpauschale an den Staat. Der bekommt doch eh schon alles, da müssen wir dann nicht diesen ewig langen Weg über die Versicherungen nehmen.
(Gedanken, die man so im Wartezimmer bekommt …)