Neues Vergnügen der Reichen

Ein Millionär hat für sich eine neue Art des Vergnügens entdeckt (bzw bin ich erst jetzt darauf gestoßen),  namentlich #hiddencash benannt. Natürlich in jeder ortsansässigen Tageszeitung aufgebauscht >>> Klick <<<.

Er versteckt in einer größeren Stadt ein paar Umschläge gefüllt mit einigen Geldscheinen, gibt auf Twitter bekannt, wo ungefähr sich diese befinden könnten und wartet ab, bis das einfache Volk auf Knien durch den Schlamm robbt, um wenigstens einen der 20 Umschläge zu ergattern. Dafür spendet er kein Geld an irgendwelche wohltätigen Organisationen…

Unterstellen wir ihm einmal hehre Absichten,  das er wirklich einen Teil seinem Vermögens unter das Volk weltweit bringen möchte, so hat er immer noch das Volk mit seinen Immobilien über den Tisch gezogen, im günstigsten Fall irgendwelche anderen Millionäre. Doch wie es auch gedreht und gewendet wird, es kommt immer nur wieder eine Erniedrigung heraus. Die Erniedrigung,  dass das arme Volk, im Grunde aber jeder, ob er es nötig hat oder nicht, für den schnöden Mammon durch die Botanik kraucht. Genauso gut könnte er einem das Geld vor die Füsse werfen und brüllen: willst du das Geld, dann rutsch auf Knien herum und sammele es dir auf.

Ob es ihm nun zur Belustigung dient oder er andere Absichten damit verfolgt, es war, ist und wird eine Erniedrigung bleiben, ob gewollt oder ungewollt. Wenn er wirklich Gutes tun wollte,  könnte er sein Geld wirklich da anbringen, wo es dringend benötigt wird. Familien,  die ohne Schuld zum Sozialfall geworden sind. Und wenn er es in jeder Riesenmetropole mit nur einer Familie schafft, was nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein wäre, so würde man die gute Absicht zumindest als solche erkennen.

Aber einfach das Geld wild in einem Park zu verstecken, wo Horden gieriger “Menschen” jeden Stein umdrehen, zerstören und belästigen erinnert an die feudalen Methoden aus dem Mittelalter, wo den Bedürftigen das Geld vor die Füsse geworfen wurde, um sich an deren Erniedrigung zu ergötzen. Und mehr ist es auch nicht als eine Erniedrigung. Zu zeigen, wie sehr sie auf den schnöden Mammon angewiesen sind, um dafür im Staub zu kriechen.

Und nein, es ist keine Schatzsuche…

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One Response to Neues Vergnügen der Reichen

  1. Maxx sagt:

    Seh ich ganz genauso, Dark Lord. Ich hab davon vor ein paar Tagen im Radio gehört. Es ist ein unwürdiges Spektakel, bei dem sich die Leute selbst erniedrigen… :-( Dem Typen geht wahrscheinlich einer ab, wenn er hört oder sieht, wie die Leute wie elende Hunde im Dreck kriechen, um einen der Umschläge des gelangweilten Milliardärs zu ergattern, der sich für die Aktion vielleicht noch als Menschenfreund feiern lässt oder gute PR erhält… Entspricht aber im übrigen voll dem Zeitgeist (Bild, RTL2 etc.).